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«Die leise Last der Dinge» von Ruth Ozeki (Eisele Verlag, 2022)
Buchempfehlung von Jasmine Aeby

Die Trauer über den Verlust des Vaters und Ehemanns sitzt tief. Auch ein Jahr danach ist das Leben von Benny, dem 13-jährigen Ich-Erzähler, und seiner Mutter von Schmerz durchzogen. Damit gehen die beiden ganz unterschiedlich um. Bennys Mutter beginnt Dinge zu horten und in kürzester Zeit ist die ganze Wohnung zugemüllt. Benny hört plötzlich Gegenstände sprechen. Das Stimmengewirr ist einzig in der Bibliothek erträglich, wohin sich Benny regelmässig flüchtet. Mutter und Sohn drohen den Halt zu verlieren, bis sie auf ein Buch stossen, das sie retten könnte.

Ruth Ozeki schreibt mit magischem Realismus über Trauer, das Erwachsenwerden und unser Verhältnis zu Materiellem. Und dazu schwebt im Roman über allem Liebe, Trotz und Zuversicht. Eine absolut einzigartige Geschichte mit Sogwirkung – trotz oder gerade wegen den 700 Seiten.