Buchempfehlung von David Bosch
«Ich war Diener im Hause Hobbs» von Verena Rossbacher (Kiepenheuer & Witsch, 2018)
Es gibt so Bücher, bei denen beginnt man wieder von vorne, sobald man sie beendet hat. «Ich war Diener im Hause Hobbs» zählt für mich dazu. Erst am Schluss werden Zusammenhänge klar, die schon am Anfang impliziert sind. Mit vielen Vorausnahmen und Andeutungen wird hier gearbeitet, eine Technik, die ich sonst nicht so mag, die mich hier aber wenig gestört hat.
Worum geht es? Christian «Krischi» Kaufmann sitzt in seinem Heimatort und erzählt von seinen Erlebnissen der letzten Jahre. Als er bei der wohlhabenden Familie Hobbs am Zürichberg als Butler arbeitete, als sich sein Freundeskreis aus Jugendzeiten mit seinem beruflichem Umfeld zu verflechten begann und das Unglück geschah. Dabei versucht er, genau hinzuschauen, und schreibt auf, um zu verstehen, was er in Erleben nicht verstand. Skurrile Jugenderinnerungen aus Feldkirch werden verwoben mit lustigen Begebenheiten aus seinem Arbeitsalltag, aber auch Trauer und Schmerz über die eigenen Unzulänglichkeiten haben ihren Platz. Ein spannendes Buch, das mich noch eine Weile beschäftigen wird.